AIX-Net-WWR – Das „Aachen Network for
Waste Water Reuse“
Das Aachener Netzwerk hat die Entwicklung eines standardisierten, semi-dezentralen Abwasserwiederverwendungssystems mit innovativen Aufbereitungstechnologien zum Ziel
Das Forschungs- und Unternehmensnetzwerk, bestehend aus fünf Forschungseinrichtungen, einem Start-Up und elf Unternehmen aus der Region Aachen, strebt die Entwicklung eines standardisierten, semi-dezentralen Abwasserwiederverwendungssystems an. Regionale Kompetenzen in der Abwasserbehandlung und Wasserwiederverwendung werden für eine ökologische und ökonomische Kreislaufwirtschaft zusammengeführt. Damit trägt das Bündnis dazu bei, den globalen Herausforderungen hinsichtlich Wasserknappheit und Ressourcenmanagement durch die Entwicklung innovativer Technologien zu begegnen.
Das Bündnis AIX-Net-WWR reagiert auf die Herausforderungen des Klimawandels und der zunehmenden Wasserknappheit durch die Entwicklung innovativer Technologien. Die Verpflichtung aller EU-Mitgliedsstaaten zum Aufbau einer klimafreundlichen Wirtschaft und Gesellschaft (Green Deal) und die Ziele der Sustainable Development Goals (SDGs) unterstreichen die Bedeutung einer nachhaltigen Wasserbewirtschaftung. Parallel dazu haben sich Environmental Social Governance (ESG) Kriterien im Finanzmarkt etabliert, die aufzeigen, dass nur nachhaltiges Unternehmertum langfristig wirtschaftlich erfolgreich sein kann.
Die heutigen zentralen Wasserver- und Abwasserentsorgungssysteme weisen in wasserarmen Regionen Nachteile auf, u. a. den Verlust von Wertstoffen wie Wasser und Wärme sowie eine unzureichende Aufbereitung des Abwassers für eine mögliche Wiederverwendung. Dies führt langfristig zu einer zunehmenden Gewässerverschmutzung und potenziellen Folgen wie Eutrophierung von Gewässern.
Das Bündnis verfolgt daher das Ziel, semi-dezentrale Abwasserwiederverwendungssysteme auf Quartiersebene zu tablieren. Insbesondere häusliche Abwässer, zukünftig aber auch Abläufe aus Gewerbe oder Industrie, sollen direkt am Ort des Anfalls gereinigt und für verschiedene Zwecke wiederverwendet werden können. Gleichzeitig sollen Ressourcen, wie verwertbare Inhaltsstoffe und Energiepotenziale, nutzbar gemacht werden.
Das innovative System soll durch seine Modularität und Skalierbarkeit sowohl in bestehende als auch neue Strukturen integriert werden können und fördert durch die Einsparung von Wasser und Energie eine nachhaltige Wassernutzung.
Insgesamt beschäftigen sich fünf Verbundprojekte vor diesem Hintergrund mit der Entwicklung innovativer Einzeltechnologien. Dabei arbeitet das FiW maßgeblich in Verbundprojekt eins und vier mit:
- AIX-WWR
Entwicklung eines Waste Water Reuse Demonstrators in Containerform für die Aufbereitung von
Abwasser mit dem Ziel einer Kreislaufführung. - AIX-SOLVED
Entwicklung eines Reinigungsverfahrens basierend auf mit Enzymen biofunktionalisiertem Adsober-
Granulat. - AIX-OXI
Entwicklung eines neuartigen Plasmareaktors zur energieeffizienten Spurenstoffentfernung und
Entkeimung von Wasser. - AIX-WATCH
Entwicklung einer neuartigen Validierungsmethodik mittels innovativer Überwachungs- und
Steuerungskonzepte zur Sicherstellung der Wasserqualität. - AIX-DEZI
Entwicklung innovativer Nanofiltrationsmembranen und einer neuartigen FCDI Deionisierung zur
Aufarbeitung von salz-, schwermetall- oder spurenstoffenthaltenden industriellen Abwasserströmen.
Die Leitung des Bündnisses obliegt einem interdisziplinären Team von Experten aus Wirtschaft und Forschung, wobei INTEWA die Leitungsposition innehat. Neben den drei acwa-Instituten ISA, PIA und FiW sind weitere Forschungseinrichtungen und regionale Unternehmen beteiligt. Das ISA beschäftigt sich vorrangig mit der Optimierung der Verfahren zur semi-dezentralen Abwasserreinigung, wie Membranbioreaktor und Adsorption, sowie den Analytikfragestellungen. Das PIA betreibt den Demonstrator am firmeneigenen Standort und entwickelt ein Validierungsschema. Schwerpunkte des FiW sind die Entwicklung eines Abwasserwärmekonzeptes in Verbundprojekt eins sowie die Begleitung des integralen biologischen und chemischen Monitorings der gereinigten Abwasserqualität zur Optimierung der Steuer- und Regelungstechnik in Verbundprojekt vier. Das Vorhaben, mit einem Gesamtbudget von ca. 12 Millionen Euro, wird vom BMBF im Rahmen der RUBIN-Maßnahme gefördert.
Das Bündnis ist offen für weitere assoziierte Partner. Das gemeinsame Ziel ist es, AIX-Net-WWR weltweit zu einem führenden Netzwerk für die Wasserwiederverwendung zu machen und Abwasser mit neuen Technologien ein neues Leben zu verleihen.
Fördermittelgeber
Projektpartner
INTEWA GmbH;
Aixprocess GmbH;
Hego Biotec GmbH;
Prüfinstitut für Abwassertechnik GmbH;
SeSaM-Biotech GmbH;
STEP Consulting GmbH; SV Steuerungstechnik GmbH & Co. KG;
SIMA-tec GmbH;
Redline Technologies Elektronik GmbH;
nrw-Anlagentechnik GmbH;
Bühler Technologies GmbH; Ruhr-Universität Bochum;
DWI – Leibniz-Institut für Interaktive Materialien e. V.;
Forschungsinstitut für Wasserwirtschaft und Klimazukunft an der
RWTH Aachen e. V.;
Fraunhofer Aachen;
Rheinisch-Westfälische Technische Hoch schule Aachen;
Korallenwächter – Kowalytics UG
Ansprechpartner
Dr.-Ing. Kristoffer Ooms
Bereichsleitung Umweltverfahrens- & Energietechnik
ooms@fiw.rwth-aachen.de