Protecting the aquatic environment from urban runoff pollution

In urbanen Räumen entstehen durch anthropogene Aktivitäten eine Vielzahl von Schadstoffen, die in häusliches oder industrielles Abwasser oder durch Regenereignisse von versiegelten Flächen in Oberflächenabflüsse gelangen. Da gerade bei den vermehrt auftretenden Starkregenereignissen Kläranlagen für das in großen Mengen anfallende Mischabwasser ungenügend Kapazität besitzen, kommt es zu Mischwasserüberläufen und einem direkten Eintrag der Schadstoffe (z.B. Pharmazeutika, Industriechemikalien) in den Vorfluter. Im Falle einer Trennkanalisation wird oft das separat gesammelte Regenwasser ebenso direkt in den Vorfluter geleitet, welches somit eine weitere Quelle von Schadstoffemissionen (z.B. Reifenabrieb, Plastikmüll) für die aquatische Umwelt darstellt.

Das Projekt StopUP befasst sich mit der Schadstoffcharakterisierung dieser städtischen Abflüsse, um technische Lösungen für den Schadstoffrückhalt zum Schutz der aquatischen Umwelt angemessen anzupassen. Solche Lösungen müssen den fallspezifischen Kontext berücksichtigen, einschließlich Geographie, Klima, Landnutzung und Fließgewässer, in die eingeleitet wird. StopUP zielt darauf ab, neue Methoden, Informationen, Werkzeuge und Anleitungen zu entwickeln, um die Auswirkungen der diffusen städtischen Verschmutzung effektiver zu begrenzen.

Neben der Koordination des Gesamtprojektes entwickelt das ISA ein Verfahren zur Verkleinerung der benötigten Fläche für Retentionsbodenfilter (RBF), sodass diese in urbanen Räumen mit geringer Platzkapazität eingesetzt werden können. Dabei sollen zunächst Experimente im Labor durchgeführt werden, um erste Erkenntnisse zu optimalen hydraulischen Bedingungen zu generieren. Daraufhin soll eine RBF-Pilotanlage entwickelt und betrieben werden, welche zur Entnahme von Mischwasserüberläufen an ein Regenüberlaufbecken angeschlossen ist. Des Weiteren ist ein Monitoring des erst kürzlich fertiggestellten großtechnischen RBF (Filterfläche von 14600 m²) vor der Kläranlage Aachen-Soers geplant. Dadurch soll die Reduzierung der Schadstoffemissionen durch die ansonsten stattfindende Direkteinleitung der Mischwasserüberläufe in den angrenzenden sensitiven Fluss „Wurm“ evaluiert werden.
 
Insgesamt sind an dem Forschungsprojekt 11 Partner (9 Begünstigte und 2 Assoziierte) aus 8 Ländern (Deutschland, Belgien, Niederlande, Norwegen, Italien, Schweiz, Großbritannien, Tunesien) beteiligt. Die Europäische Union finanziert StopUP für insgesamt 3 Jahre im Rahmen des Forschungs- und Innovationsprogramms Horizone Europe mit ca. 3,7 Millionen Euro.

Fördermittelgeber


Projektpartner

Aquafin NV, Norwegian University of Science and Technology (NTNU)
ATD Ingenieurgesellschaft für Abwasserwirtschaft und technische Dienstleistungen mbH
University of Bologna (UNIBO)
FLUVES BV, HR Wallingford Ltd
TAUW BV
Aqua Aurora BV
Fachhochschule Nordwestschweiz (FHNW)
Institut Superiéur des Sciences Biologiques Appliquées de Tunis (ISSBAT)

Ansprechpartner

Maximilian Born, M.Sc.

Wissenschaftlicher Mitarbeiter
m.born@isa.rwth-aachen.de

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